Franz Seraph Inselkammer

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Franz Seraph Inselkammer (1902 – 1986)

Ausbildung

Franz Seraph Inselkammer wurde als erster Sohn des Bauern, Gastwirts und Sägewerkbesitzers Franz Severin Inselkammer in Siegertsbrunn bei München geboren. Die Familie bewirtschaftete dort seit etwa 300 Jahren einen Hof. Mit 17 Jahren übernahm er die Führung des elterlichen Sägewerks. Trotz schwieriger Umstände bewährte sich sein wirtschaftliches Gespür und die klare Betriebsleitung. Das Sägewerk wuchs so stark, dass es 1926 von seiner Mutter als selbständiges Unternehmen an ihn übergeben wurde.

1932 heiratete er Maria Kreszenz Zehentmair, Tochter des Bräus aus Aying, August Zehentmair. führte im nahe gelegenen Aying die angesehene, im Familienbesitz befindliche Brauerei.

Unternehmerische Tätigkeit

Nach dem plötzlichen Tod seines Schwiegervaters im März 1936 übernahm er auf Ersuchen seiner Schwiegermutter Maria Zehentmair, da es keinen männlichen Erben gab, die Leitung der Brauerei Aying und der zugehörigen Ökonomie.

Der Krieg hatte seinen Unternehmen tiefe Wunden geschlagen. Das Sägewerk war in Schutt und Asche gebombt, die Holzhandlung teilweise zerstört. Der Ausstoß der Brauerei sank bis 1951 auf 13.000 hl. Mit großer Tatkraft machte er sich an den Wiederaufbau und entwickelte sein Unternehmen zu einer auf ganz verschiedenen Geschäftsfeldern erfolgreichen Firmengruppe.

1953 erwarb er in München die traditionsreiche Gast- und Vergnügungsstätte Platzl, der er einige Jahre später ein 200-Betten-Hotel anschloss.

Auch der Brauereigasthof in Aying wurde von Grund auf renoviert und als Hotel und Restaurant ausgebaut.

Als die Anlagen der Brauerei zu klein wurden, wurde ab 1970 am Ortsrand von Aying eine neue Abfüllanlage mit Filtration und Versand errichtet, die 1972 in Betrieb ging.

Im Sägewerk Unterhaching richtete er eine Fertighausproduktion ein und entwickelte das bekannte Oberland-Haus.

Kommunalpolitische Tätigkeiten

Franz Seraph Inselkammer war lange Jahre Mitglied des Gemeinderats Siegertsbrunn und 2. Bürgermeister der Gemeinde Aying. In Siegertsbrunn war er Mitbegründer und Initiator der Raiffeisen- und Molkereigenossenschaft. Als im großen Waldgebiet Hofoldinger Forst ein Großflughafen errichtet werden sollte, gründete er zusammen mit dem Ayinger Bürgermeister Johann Mang die Schutzgemeinschaft Hofoldinger Forst, die das Projekt erfolgreich verhinderte.

Am 24.Juni 1982 erhielt er den Bayerischen Verdienstorden. Im gleichen Jahr wurde ihm vom Gemeinderat der Gemeinde Aying die Ehrenbürgerwürde verliehen.